Freitag, 8. Januar 2016

Die Bestimmung (Teil 3) - Die letzte Entscheidung

Die Lüge hinter dem Zaun holt Tris und Four ein

Die Fraktionen haben sich aufgelöst und Tris und Four erfahren, dass ihr ganzes Leben eine Lüge ist: 

Es gibt eine Welt außerhalb ihrer Stadt, außerhalb des Zauns. 

Für Tris und Four steht fest, dass sie diese neue Welt erkunden wollen. Gemeinsam. Doch sie müssen erkennen, dass die Lüge hinter dem Zaun größer ist, als alles, was sie sich vorstellen konnten, und die Wahrheit stellt ihr Leben völlig auf den Kopf. Als Tris dann auch noch die letzte Entscheidung treffen muss, kommt alles ganz anders als gedacht ... Der atemberaubende Abschluss der Trilogie.

(Quelle: Randomhouse.de) 


Auch "Letzte Entscheidung" schließt wieder nahtlos an den Vorgänger "Tödliche Wahrheit" an. Wir starten im Fraktionshauptsitz der Ken, der zwischenzeitlich von den Fraktionslosen um Evelyn eingenommen wurde und einer Tris in Gefangenschaft. Es wird entschieden, dem Inhalt der Prophezeihung auf den Grund zu gehen und die Welt hinter dem Gebiet des Zauns zu erkunden und den Personen dort zu helfen. Ernüchtert müssen die "Rebellen" feststellen, dass ihr ganzes Leben eine einzige Lüge ist...

Im Gegensatz zu den bisherigen Teilen wird die Geschichte ab diesem Band abwechselnd von Tris und Tobias erzählt. Am Anfang hat mich das extrem gestört (les ich gerade den Teil von Tris oder von Four?), bis ich am Ende verstanden habe, wieso die Autorin sich dazu entschieden hat. Der Schreibstil war wie gewohnt flüssig auch wenn ich mich diesmal wirklich durch die erste Hälfe des Buchs "kauen" musste und dabei etliche Kaffee(s?) benötigt habe um auch wirklich dran bleiben zu können. Ab ca. der Hälfte kommt dann etwas Leben ins Spiel und bei circa 75% war ich wieder wie gebannt darauf zu wissen, wie es denn nun weitergeht.

Die Tiefe des Buchs nimmt auch endlich wieder die im ersten Teil an den Tag gelegte Form an. Auch in diesem Teil sterben wieder Charaktere, die uns von Beginn an begleitet haben (unter anderem einer meiner Lieblingscharaktere), aber hier konnte ich endlich wieder den Schmerz und die Verzweiflung darum spüren. Die Toten waren gut ausgewählt und in ein tragisches Umfeld eingebettet (Koma und abstellen der lebenserhaltenen Maßnahmen, ein Tod kurz vor dem Widertreffen mit einer totgeglaubten Person, etc.). Auch wenn mich jeder dieser Tote betroffen gemacht hat, waren sie meines Erachtens für die Story wichtig. Im Gegensatz zu anderen Rezensenten finde ich nicht, dass sie unnötiges Abschlachten darstellten.

Weniger gut fand ich leider die Einbindung der "Zonen-Rebellen" in die Story. Juanita taucht auf und Four glaubt ihr schlichtweg alles. Die Rebellen spielen so eine wichtige Rolle und werden nur am Rande eingebunden und nach wenigen Seiten quasi außer Gefecht gesetzt. Wieso haben sie Four von Anfang an vertraut? Wieso nicht der ganzen Gruppe? Wieso musste alles in einer Hau-Ruck-Aktion von statten gehen? Hätte man die Rebellen und Ihre Pläne schon vorher in das Buch eingebunden, wäre der erste Teil nicht ganz so fad gewesen. 

Das Ende gefiel fielen Personen nicht. Ich bin ein großer Fan von richtigen Happy-Ends in Form von "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann knutschen sie noch heute" und das ist hier leider nicht der Fall. Aber mal ganz ehrlich, nur weil das Ende bei den Hauptcharakteren nicht positiv dargestellt ist, sollte man doch auch das große Ganze und die erreichten Ziele nicht vernachlässigen. Der große Krieg wurde verhindert (+), die Forschung an Chicago wurde eingestellt (+), das Leben für alle, ob in Chicago oder der Zone wurde verbessert und die Menschen sind "frei" (+++). Ich habe die letzten Seiten eine Taschentuchpackung verbraucht und war extrem traurig, aber nur weil es nicht das Ende ist, das ich mir gewünscht hätte, ist es dennoch kein schlechtes Ende. Der Mut der Autorin eine Dystopie nicht in allen Punkten positiv enden zu lassen, finde ich beeindruckend.

Fazit:

Wie bei jeder Dystopie ging es mir auch diesmal sehr nah, zumal ich ein Mensch bin, der die Welt für so verrückt hält und solche Dinge leider nicht für ausgeschlossen halt (in hoffentlich ferner, ferner Zukunft). Die Story von Four und Tris, die Wandlungen, die jeder Charakter in diesem Buch durchlaufen hat, fand ich einfach Wahnsinn!

Bei der Bepunktung kann ich dennoch leider nur 

4/5 Tötungs-Seren

vergeben, da mir die erste Hälfte vom Buch teilweise zu langatmig war.

Ich hoffe sehr, dass Frau Roth weiterhin schreiben wird und ich noch einige Ihrer Werke verschlingen darf :) 

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